Hochzeitstauben und -schmetterlinge

Immer mehr Menschen finden es toll an Ihrem Hochzeitstag Tauben aufsteigen zu lassen, als Symbol für Treue und Friede.

Für die Tauben bedeutet dieser "Auflass" nichts anderes als, an einem fremden Ort fliegen gelassen zu werden und dann selbst den Weg zurück in den Heimatschlag finden zu müssen. Leider sind sich nur wenige Brautpaare (oder organisierende Hochzeitsgäste) bewusst, welches Leid dies bei den Tieren verursacht. Die Tauben werden ihrem Heimatschlag entnommen und an unbekannte Orte transportiert. Sie müssen in kleinen Boxen ausharren, werden von fremden Menschen in die Hand genommen (was für die Tiere extrem strapazierend ist) und schließlich fliegen gelassen.

Das "Fliegenlassen" ist wie ein Aussetzen der Tiere. Auf ihren Flügen zum Heimatschlag sind die Tiere vielen Gefahren, wie zum Beispiel den Greifvögeln oder dem Orientierungsverlust ausgesetzt. Im Internet berichten Menschen vom Fund orientierungsloser und ausgehungerter weißer Tauben. Die weissen Tauben werden speziell ihrer Farbe wegen gezüchtet. Genau durch diese (Über-)Züchtung verlieren sie allem Anschein nach andere Fähigkeiten, wie zum Beispiel den Orientierungssinn. 

Besonders makaber ist die Anwendung der sogenannten . Tauben sind monogam liebende Tiere (d.h. sie haben wie viele andere Vogelsorten das Leben lang den gleichen Partner). Damit die Tiere möglichst schnell zurückfliegen, wird ein Paar getrennt aufgelassen, um so den Heimkehrwillen der Tiere auszunutzen. 

 

Bei den Schmetterlingen ist dieses Ritual des Auflasses übrigens nicht weniger makaber. Auch die Schmetterlinge die in Gefangenschaft gezüchtet werden pfercht man in kleine Papierboxen und sendet sie an Privatpersonen. Viele Schmetterlinge werden schon beim Transport in den viel zu kleinen Papierschachteln zerquetscht oder verhungern und verdursten. Die überlebenden geschwächten Tiere werden oftmals an für sie ungeeigneten Plätzen, Zeiten und Wetterbedingungen aufgelassen. Nach dem Auflass sterben viele Schmetterlinge, da sie orientierungslos herumflattern und keine Nahrung oder geeigneten Lebensraum finden.

Ausgesetzte Schmetterlinge stellen durch eine mögliche Einschleppung von Krankheiten und durch die Zucht ein erhebliches Risiko für heimische Schmetterlingspopulationen dar. Krankheiten können sich unter den Tieren schnell ausbreiten und so zur Bedrohung für ganze wildlebende Populationen oder Arten werden.

  

 

 

Es war mir ein persönliches Anliegen auf diese Thematik aufmerksam zu machen. Ich habe mich entschieden, dass es bei mir kein Schmetterling- oder Taubenauflassritual gibt. Die Symbolik der Taube oder des Schmetterlings ist wunderschön, aber man kann sie auch anders darstellen, als mit lebenden Tieren. Mir kommen da ganz viele Ideen in den Sinn und die würde ich euch gerne persönlich vorstellen.