Muttertag

Der Ursprung des Muttertags in der heutigen Form führt zurück auf die Methodistin Anna Marie Jarvis. Sie veranstaltete am 2. Maisonntag im Jahr 1907 in West Virginia USA einen Gedenkgottesdienst für Ihre Mutter die zwei Jahre vorher starb. In den folgenden Jahren wurde am 2. Maisonntag allen Müttern eine Andacht gewidmet.

Anna Marie Jarvis, im Herzen eine Kämpferin für das Frauenrecht, begann hauptberuflich für die Schaffung eines offiziellen Muttertags zu kämpfen.

 

Seither erfreut sich der Muttertag immer mehr der Kommerzialisierung. Die Floristen haben sich (sicher auch aus finanziellem Anreiz) in den späten Zwanzigern dafür stark gemacht, dass der Muttertag auch in der Schweiz gefeiert wird.

 

Wie vielleicht schon aus früheren Blogeinträgen hervorgeht mag ich den Kommerz nicht (siehe Valentinstag). Ist es nicht wichtiger, sich an einem solchen Tag Gedanken zu machen,  was die Mutter für uns eine Bedeutung hat. Warum nicht der heutige Tag zum Anlass nehmen und sich überlegen, welche Art von Mutter man selbst sein möchte. Ein Tag zum Reflektieren, was einem gelingt im Muttersein und was man vielleicht anders machen möchte.

 

Anstatt einfach beim nächsten Floristen vorbeizufahren möchte ich euch einige weltliche Alternativen vorschlagen.

In den Ländern Nordeuropas ist der Muttertag ein Familientag, an dem die Männer der Familie den Kindern helfen zu kochen oder zu backen, so dass die Mütter an diesem Tag nicht arbeiten müssen.

In Spanien muss die Mutter auch nicht kochen, aber dort geht die Familie traditionsgemäss eher ins Restaurant.

In den Niederlanden bekommen die Mütter am Muttertag das Frühstück ans Bett serviert und natürlich dürfen die Tulpen nicht fehlen.

Die Griechen haben eine uralte Tradition, die bereits aus vorchristlicher Zeit stammt. Die Wohnung wird in Griechenland mit Blumen geschmückt und dann gibt einen traditionellen süssen Honigkuchen.

In China kann jeder erkennen, ob die Mitmenschen eine Mutter haben, die noch lebt. Wenn die Mutter noch lebt steckt man sich eine rote Nelke an und wenn die Mutter bereits verstorben ist eine weisse.

In Mexiko wird am Muttertag für die Mutter musiziert oder gesungen.

In Äthiopien bestimmt nicht ein Kalendertag den Muttertag, sondern die Mutter-Natur. Der Muttertag ist an dem Tag, an welchem der erste Regen fällt und somit die Regenzeit beginnt. Man feiert ausgelassen mit der ganzen Familie mehrere Tage lang bei Tanz, Essen und Musik.

In Japan feiern die Kinder die Mutter indem sie den Hausputz übernehmen.

In Serbien binden die Kinder am morgen früh die Beine der Mutter zusammen. Die Mutter muss sich die Befreiung bei den Kindern mit Süssigkeiten erkaufen. Also sozusagen ein umgekehrter Muttertag.

 

Ich freue mich schon jetzt auf das mit grau angefärbte Etwas von meinem Sohn. Seine Kleider und Hände waren nämlich in den letzten Tagen oft grau und wenn ich fragte hatte er keine Ahnung woher die Farbe kam, geschweige denn was sie in der Schule gebastelt haben. Die Geheimniskrämerei vor Muttertag finde ich etwas vom Schönsten was dieser Tag mit sich bringt.

 

Ich wünsche allen Müttern da draussen einen wunderbaren Muttertag, den ihr hoffentlich mit euren Kindern geniessen könnt.

 

 

Ich würde lieber Fehler machen im Üben von Güte und Mitleid, als Wunder wirken in Rücksichtslosigkeit und Härte. Mutter Theresa