Fliegenpilz

Eigentlich ist der Fliegenpilz ja keine Pflanze, doch im Volksglauben und Volksbrauchtum werden Pilze meist wie Pflanzen behandelt.
In Griechenland war der Fliegenpilz schon vor 3000 Jahren bei Priestern  bekannt und beliebt. Am bekanntesten ist die schamanische Nutzung psychoaktiver Pilze in Lateinamerika. Dort finden sich sogenannte Pilzsteine, die auf 1000 bis 500 v.Chr. datiert werden.
Auch den Germanen war der Fliegenpilz heilig. So besagen Überlieferungen, dass wenn Wotan (Gott der Magie und Seelenführung) über den Himmel ritt, Schaum aus dem Mund seines Pferdes tropfte. Dort, wo dieser Schaum auf die Erde traf, wuchs der Fliegenpilz.
Die Priester der Mayas sollen ihn geraucht haben, um zu göttlichen Visionen zu kommen. Im alten Indien trank man den Saft des Fliegenpilzes angeblich bei kultischen Handlungen. Der Fliegenpilz galt den sibirischen Völkern als das materialisierte göttliche Fleisch, das den Konsumenten mit der spirituellen Welt verschmelzen lässt. Finnen und Latten sollen den Urin von Rentieren getrunken haben, denen sie vorher Fliegenpilze zu fressen gegeben hatten. Taoistischen Alchimisten dienten Fliegenpilzextrakte als Zutaten zu diversen Unsterblichkeitselixieren.

 

Der Fliegenpilz taucht auch immer wieder in Märchen auf, steht als Glückssymbol auf Grußkarten, Lewis Carroll verwendet ihn in seinem „Alice im Wunderland“ und auch der Weihnachtsmann soll sein Gewand dank den Farben des Fliegenpilzes erhalten haben.

 

In Milch verrührt soll er Fliegen töten – daher stammt sein Name: der Fliegenpilz

 

Ich freue mich jedes Mal, wenn ich beim Pilze sammeln auf einen Fliegenpilz treffe und irgendwie ist er tatsächlich magisch...